ULRIKE KIRCHHOFF
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o. T., 49,21 x 35,43 x 1,57 in, 2017, Privatbesitz

o. T., 49,21 x 35,43 x 1,57 in, 2017, Privatbesitz o. T., 47,24 x 19,68 x 1,57 in, 2017, Privatbesitz

43,30 x 21,25 x 1,57 in, 2017, Privatbesitz o. T., 23,62 x 21,25 x 1,57 in, 2017




Osmotisches Gehen

Ab 2016 stieg ich vermehrt auf verschiedene Berge der Alpen. In den Veränderungen des Körpers durch das Auf- und Abgehen, der Konzentration auf den Weg und der obigen „Auflösung“, indem ein Berg optisch eine kleine Fläche einnimmt und den Blick nach allen Seiten bis zur Wolkenlinie freigibt, fand ich Ähnlichkeiten zur Entstehung einer künstlerischen Arbeit.

Neugierig geworden, bewog mich das nach einer Verbindung mit künstlerischen Mitteln zu forschen und die so gemachten Erfahrungen im Gebirge in meine Arbeit einfliessen zu lassen. Ich fing an aus dem Körper heraus zu arbeiten, aus den Haltungen, die ich vom Gehen im Gebirge kannte. So entstanden Niederschriften von „Geh-Gedanken“ und Leinwandarbeiten.

Dabei nahm ich zuvor lichtsensibel gemachte Leinwände mit auf den jeweiligen Gipfel und arbeitete an dem Prozess dort oben weiter. Besonders die veränderte Wahrnehmung des Körpers, die verschiedenen Haltungen und Zustände, das wandernde Bewusstsein, wurden zentral in meinen Arbeiten.

Sich einem Berg zu nähern, heißt auch lange Zeit in einer Art „Demutshaltung“ zu gehen. Ich beuge mich, neige mich ihm zu um hochgehen zu können. Das verändert das Körpergefühl.

Ich wandere auch mit meiner Aufmerksamkeit. In die Füsse hinein. Und vielleicht, so schien es mir oft, auch weiter. Als ob ein stiller Austausch stattfände, ein „Osmotisches Gehen“. Rinnt neben dem Schweiß noch mehr in den Stein? Oder umgekehrt?
Der Gehrhythmus wird zum Atemrhythmus.
Der Atemrhythmus zum Gehrhythmus.

Werde ich vom Berg gepulst?
Wie Licht in mir pulsiert, als ob es „atme“, wie Prof. Popp schrieb. Auf solche Fragen suche ich künstlerische Antworten zu finden.


Danksagung

Die allermeisten Bergbegehungen, die diesen Arbeiten und Notizen zugrunde liegen und ohne die, diese nicht so hätten entstehen können, habe ich einem sehr erfahrenen Kletterer und Bergsteiger zu verdanken. Ohne ihn wäre ich die meisten Berge und Wege nicht gegangen.

Weitere Texte

Im Zug von Zürich nach Basel… (pdf)

Augen (pdf)